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Die besonderen Herausforderungen in der Behandlung komplexer Traumafolgestörungen
Zusammenfassung
Behandlungen von Traumafolgestörungen nehmen im therapeutischen Kontext einen bedeutsamen Umfang ein.
Je nach Art der zugrunde liegenden Traumatisierung leiten sich unterschiedliche Behandlungsempfehlungen ab.
Das Wissen um Auswirkungen von Traumatisierungen und die erforderliche Anpassungsleistung Betroffener ist notwendig und unerlässlich.
Die Posttraumatische Belastungsstörung (PTBS) steht aktuell im Zentrum der Betrachtung. Inzwischen ist im ICD-11 eine Erweiterung zur komplexen PTBS formuliert, was mögliche Störungsbilder besser abbildet, aber insofern unzureichend bleibt, weil das Bild komplexer Traumafolgestörungen über die PTBS-Symptomatik hinausgeht.
Im klinischen Alltag zeigt sich, dass die komplexen Traumafolgestörungen eine besondere Anforderung an die psychotherapeutische Behandlung und an uns als Therapeut*innen stellen.
Dabei stoßen wir an das Problem, dass Forschung, Diagnostik, Behandlung sehr differenziert betrachtet werden müssen, um den Belangen betroffener Patient*innen möglichst begegnen zu können. Mit dem Ziel von mehr eigener Sicherheit, die dann in die Behandlung zu Gunsten der Patient*innen einfließen kann.
In dem Seminar geht es um die Problematik der zugrunde liegenden Diagnostik, um die Abgrenzung zu anderen Formen von Traumafolgestörungen, wie Akuttrauma, Monotrauma, klassischer und komplexer PTBS, dissoziativen Störungen, Komorbiditäten von Traumaerfahrungen.
Es wird gehen um mehr Verstehen und mehr Trennschärfe zu z.B. DIS-Persönlichkeitsstörung, Borderline-Persönlichkeit, aber auch zu schizophrenen Erscheinungsformen.
Da die Forschungslage für Patient*innen mit komplexen Traumafolgestörungen schwierig und unzureichend ist, werden wir die besonderen Auswirkungen von wiederholten, sich über prägende Jahre von Kindheit und Jugend ziehenden und von den Eltern als wichtigste Bezugspersonen ausgehenden Gewalterfahrungen betrachten.
Daraus werden wir ableiten, welche Aspekte geeignete Behandlungsansätze berücksichtigen müssen, auch im Sinne so genannter unspezifischer Wirkfaktoren gemäß der Psychotherapieforschung.
Die Möglichkeiten zur Betrachtung von Fallbeispielen aus der Praxis ist gegeben.
Wichtige Fragen, wie z.B. „stationäre u/o ambulante Traumatherapie“, „Stabilisierung u/o Konfrontation“, „Umgang mit Dissoziationen“, „Traumatherapie im Rahmen von Richtlinien-Psychotherapie“, „was kann Traumatherapie erreichen“ werden diskutiert werden.
Über den/die Referent:in
Dipl.-Psych. PP Martina Hahn
Frau Hahn ist seit 1999 approbierte Psychologische Psychotherapeutin mit Schwerpunkt auf tiefenpsychologisch fundierter Psychotherapie. Nach mehreren Jahren Tätigkeit in einer Praxengemeinschaft führt sie seit 2003 ihre eigene Praxis in Neuss. Ein besonderer Fokus ihrer Arbeit liegt auf der Behandlung von Traumafolgestörungen, gestützt durch ein spezialisiertes Curriculum sowie die Akkreditierung in Spezieller Psychotraumatherapie (DeGPT).
Seit 2014 ist sie als Supervisorin und Selbsterfahrungsleiterin im Verfahren der Tiefenpsychologie anerkannt und begleitet Psychotherapeut*innen in Ausbildung und Praxis. Zudem wirkt sie seit 2015 als Dozentin für Psychodynamisch-Imaginative Traumatherapie (PITT) an der APP Köln sowie weiteren Instituten im deutschsprachigen Raum und ist seit 2018 Lehrtherapeutin für tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie.
Weitere Themenschwerpunkte umfassen die Behandlung komplexer Traumafolgestörungen, würdeorientierte Psychotherapie sowie Selbstfürsorge und Psychohygiene für Therapeut:innen.
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