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Schematherapie Teil 1: Das Modusmodell Kompakt - Für die praktische Anwendung im Praxisalltag
Zusammenfassung
Patienten mit Persönlichkeitsstörungen und Patienten mit chronischen Problemen sprechen häufig nicht
zufriedenstellend auf Kognitive Verhaltenstherapie (KVT) an. Die traditionelle kognitive Verhaltenstherapie
(KVT) setzt voraus, dass bei Patienten eine ausreichende Motivation vorhanden ist, dass Patienten in
der Lage sind, Gedanken und Gefühle (akkurat) wahrzunehmen und im Sinne von Zielen zu verändern
und dass Patienten in der Lage sind, eine sichere Bindung zum Therapeuten einzugehen. Diese Voraussetzungen
sind häufig bei schwerer erkrankten Patienten mit chronischen psychischen Störungen nicht
oder nur teilweise gegeben.
Ausgehend von diesen Problemen entwickelte J. Young eine Therapie, die gezielt Elemente beinhaltet,
um diesen spezifischen Schwierigkeiten gerecht zu werden: die Schematherapie (Reiss & Vogele, 2014).
Der schematherapeutischen Ansatz von Jeffrey Young integriert in sehr komplexer Weise die Ergebnisse
der neurobiologischen Forschung, der Lerntheorie, die Ergebnisse der Bindungsforschung, kognitiven
Forschung, den Expositionsansatz, imaginative Verfahren, Elemente der Gestalttherapie, die Arbeit mit
in der Therapiesituation aktivierten Emotionen, eine achtsame und akzeptierende Grundhaltung, den
Aufbau einer selbstreflexiven Haltung sowie den Einsatz von Arbeitsblättern und übenden Elementen
(nach Roediger, 2009).
Ein Schema Modus ist ein aktueller kognitiver, emotionaler, physiologischer, behavioraler Zustand einer
Person, indem sie sich befindet. Die Patienten können zum einen sehr schnell zwischen den Modi wechseln
(Borderline Patienten), aber auch sehr rigide in den Modi verharren (ängstlich vermeidende) Persönlichkeitsstörung).
Die zu beobachtenden dysfunktionalen Verhaltensreaktionen (Aggression, Manipulation,
Dominanz, Abhängigkeit, Selbstverletzung, Selbsterhöhung, Abwertung etc.) können vor den jeweiligen
aktivierten Modi verstanden werden, die nun im Einzelnen aufgezählt werden und exemplarisch
im Modusmodell zugeordnet werden.
In diesem Webinar soll ein Impuls vermittelt werden, das Modusmodell anzuwenden.
Für Einsteiger und Anwender der Schematherapie geeignet.
Über den/die Referent:in
Nadine Offermann
• 2018: Supervisorin, Akkreditierung in der psychotherapeutischen Fortbildung durch die LPPKJP Hessen
• 2016 :Eye Movement Desensitization and Reprocessing (EMDR) traumaspezifische Behandlungsmethode
• 2016: Hypnosetherapeutin (National Guild of Hypnotists)
• 2015: Schematherapeutin, schematherapeutische Supervisorin und Trainerin nach den Richtlinien
der Internationalen Schematherapie Gesellschaft (ISST) e.V.
• 2014: Ausbildung zum psychologischen Psychotherapeuten (Schwerpunkt VT)
• 2010: Studium der Psychologie (Diplom) an der Justus-Liebig-Universität Gießen
• Seit 2020 Niedergelassen in Bad Nauheim
• Seit 2015 IPSTI-Mainz externe Dozentin, Selbsterfahrungsleiterin, Supervisorin
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