Kategorien:
Autismus im Erwachsenenalter
Zusammenfassung
Autismus-Spektrum-Störungen (ASS) sind medial über die letzten Jahre ein Modephänomen geworden: In Büchern, Zeitschriften, Filmen und Dokumentationen wird das Thema aktuell intensiv bearbeitet. Das darf aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Versorgungssituation (vor allem) für Erwachsene mit ASS im deutschsprachigen Raum nach wie vor stark mangelhaft ist. Erwachsene mit ASS finden noch immer kaum eine Psychiaterin, kaum einen Therapeuten, kaum eine Klinik, die sich für sie zuständig fühlen. Die wenigen Anlaufstellen haben oft monatelange Wartezeiten. Noch immer wird bei der Behandlung komorbider Erkrankungen (Angststörungen, Depressionen, Zwangsstörungen u.a.) eine zugrunde liegende ASS oder eine autistische Basisstruktur (im Sinne des Broader Autism Phenotype) häufig übersehen.
Die 3 UE umfassende Weiterbildung zum Thema ASS im Erwachsenenalter beinhaltet eine historische Einordnung sowie Neuerungen im Rahmen der ICD-11, eine Einführung in grundlegende Theorien zum Autismus, einen Überblick über autistische Stärken und Schwächen sowie Einblicke in Diagnostik und Therapie. Dabei soll das Interesse am Thema ASS weiter geweckt und ggf. vertieft sowie Berührungsängste reduziert werden.
Über den/die Referent:in
Priv.-Doz. Dr. med. Dr. phil. Andreas Riedel
PD Dr. med. Dr. phil. Andreas Riedel ist seit 2020 Leitender Arzt und Chefarztstellvertreter an der Luzerner Psychiatrie und leitet dort u.a. die Fachstelle für Autismus im Erwachsenenalter. Er war von 2009 bis 2020 Leiter der Spezialsprechstunde für Autismus-Spektrum-Störungen im Erwachsenenalter sowie Oberarzt an der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie des Universitätsklinikums Freiburg im Breisgau. Er studierte Philosophie und Medizin in Freiburg im Breisgau, Kathmandu und London und habilitierte 2016 zum Thema Autismus-Spektrum-Störungen im Erwachsenenalter. Er ist Autor bzw. Herausgeber zahlreicher wissenschaftlicher Originalartikel und mehrerer Fachbücher zum selbigen Thema.