
Zusammenfassung
Verhaltensauffälligkeiten können bereits bei sehr jungen Kindern auftreten und sind häufig mit erheblichem Leiden bzw. Beeinträchtigungen für das Kind aber auch seine Eltern verbunden. Aktuelle Prävalenzzahlen gehen davon aus, dass 10–15% aller Kinder in den ersten 4 Lebensjahren von Verhaltensauffälligkeiten betroffen sind. Diese sind vielfältig und umfassen sowohl die Regulationsstörungen (Schrei-, Schlaf- und Fütterstörungen) als auch andere Probleme (z.B. Trennungsängste, exzessives Trotzen, Probleme bei der Sauberkeitsentwicklung). Das frühzeitige Erkennen und die fachkundige Behandlung sind sinnvoll, um langfristige Folgen oder eine Chronifizierung zu vermeiden.
Inhalt In diesem Vortrag wird anhand eines komplexen Falls das diagnostische und therapeutische Vorgehen bei der Behandlung von Kindern im Vorschulalter vorgestellt. Dabei werden sowohl die körperliche, die psychische und als auch die Ebene der sozialen Umwelt von Kindern als ineinandergreifende Entitäten verstanden. Es wird daher ein interdisziplinärerer Ansatz, der sowohl körperliche, psychische als auch soziale Komponenten berücksichtigt, vorgestellt. Insbesondere auf die interdisziplinäre Diagnostik sowie Interventionsmaßnahmen zur Stärkung der Eltern-Kind-Beziehung soll eingegangen werden. Folgende Themen bzw. Störungsbilder werden im Rahmen dieser Veranstaltung vermittelt: • Schlafstörungen • Toilettenverweigerungssyndrom • Exzessives Trotzen • Beziehungs-/Bindungsstörung • Adoption • Alleinerziehende Elternschaft • Trauma Literatur Bolten, M. & Légeret, C. (2022). Funktionelle Magen-Darmstörungen im Kindes- und Jugendalter – Ein Praxismanual. Berlin, Heidelberg: Springer Medizin. Bolten, M., Schanz, C.G. & Equit, M. (2021). Bindungsstörungen. Göttingen: Hogrefe. Bolten, M. (2020). Psychische Störungen bei Säuglingen und Kleinkindern, Stuttgart: Kohlhammer.
Über den/die Referent:in
PD Dr. Margarete Bolten
Margarete Bolten studierte Psychologie an der Freien Universität Berlin. Ihren Doktortitel erlangte sie in Psychobiologie and der Universität Trier. Sie habilitierte an der Ludwig-Maximiliams-Universität in München im Fach Psychologie. Sie ist Leiterin der Sprechstunde für Kinder und Säuglinge bei Schrei-,Schlaf-, Futter- und Ausscheidungsstörungen an der Universitären Psychiatrischen Kliniken, Klinik für Kinder und Jugendliche (UPKKJ) Basel sowie dem Universitätskinderspital Beider Basel (UKBB). Sie erwarb die Zusatzqualifikation der kognitiv-behaviouralen Paartherapie an der Universität Zürich (Prof. Dr. Guy Bodenmann) und Paartherapie mit sexualtherapeutischem Schwerpunkt am Zentralinstitut für Gesundheit in Mannheim. Ihre Forschungsschwerpunkt sind Frühe Kindheit, Eltern-Kind-Interaktionen als Einflussfaktor auf die psychische Entwicklung von Kindern und Pädiatrische Psychologie. Sie veröffentlichte zahlreiche Publikationen in Elternratgebern und Fachbüchern, sowie in internationalen und nationalen Fachzeitschriften.
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