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Vom Neandertaler zum Digitaler – Die Rolle digitaler Gesundheitsanwendungen in der Psychiatrie und Psychotherapie
Zusammenfassung
Die Digitalisierung im Gesundheitswesen nimmt seit der Corona-Pandemie deutlich an Geschwindigkeit auf. Dazu kommt eine steigende Akzeptanz bei Anwender:innen und Nutzer:innen, was den Umgang mit digitalen Features angeht. Es stellt sich die Frage, ob wir uns in eine Gesellschaft von Digitaler:innen transformieren. Auch im Bereich der Psychiatrie und Psychotherapie finden sich immer mehr digitale Angebote in ganz unterschiedlichen Kontexten. Hierin kann eine Chance liegen, aktuellen Entwicklungen zu begegnen: Die psychiatrisch-psychotherapeutische Versorgung sieht sich zunehmend mit sinkenden Personalressourcen und steigenden Patientenzahlen konfrontiert. Der Gap zwischen Angeboten in den Städten und dem ländlichen Raum wird immer größer. Zum Teil gelingt es den Patient*innen nicht mehr an einem Tag zu einem Ambulanztermin anzureisen und wieder ins häusliche Umfeld zurückzukehren. Wie aber gelingt es, digitale Tools so zu konzeptionieren und einzusetzen, dass sie helfen, diesen Herausforderungen im Versorgungssystem zu begegnen? Die Fortbildung gibt einen Überblick und zeigt Ansätze aus der Praxis, wie effiziente Lösungsansätze aussehen. Ein Praxisbeispiel bildet die App basierte ambulante Behandlung von Patient:innen mit depressiven Störungen im Anschluss an eine tagesklinische Behandlung. Dieses Tool stellt zudem eine Chance für Patient:innen dar, die auf Wartelisten für elektive stationäre Angebote stehen.
Über den/die Referent:in
Prof. Dr. Marc Ziegenbein
Herr Prof. Dr. Marc Ziegenbein ist Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie. Er ist ärztlicher Direktor und Chefarzt des Klinikum Wahrendorff, Europas größte psychiatrische Klinik in privater Trägerschaft mit 345 Krankenhausbetten und rund 350 teilstationären Plätzen. Er studierte von 1992 bis 1998 Humanmedizin in Göttingen und an der MHH, im Praktischen Jahr absolvierte er einen Auslandsaufenthalt in den USA (New York/Cornell University). Die Weiterbildung zum Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie absolvierte er am Max-Planck-Institut für Psychiatrie in München und an der MHH.
Prof. Dr. Ziegenbein verfügt über eine breite klinische Expertise, die das gesamte Spektrum der Behandlung von psychischen Erkrankungen umfasst. Zu seinen klinisch-wissenschaftlichen Schwerpunkten gehören neben der Versorgung von chronisch psychisch Kranken die Behandlung von Menschen mit Migrationshintergrund und die Auswirkung von körperlicher Aktivität/Sport auf die psychische Befindlichkeit. Dabei ist es ihm ein besonderes Anliegen, die Ergebnisse in den klinischen Alltag einfließen zu lassen, um die Versorgung weiter zu verbessern und Vorbehalte gegenüber psychischen Erkrankungen abzubauen.
Für wissenschaftliche Arbeiten erhielten Ziegenbein und Mitglieder seiner Arbeitsgruppen verschiedene Preise und Stipendien/Förderungen u. a. von der Max-Planck-Gesellschaft und der Robert-Enke-Stiftung. Ein weiterer Schwerpunkt liegt in der stetigen Verbesserung der studentischen Lehre und der Aus-, Fort- und Weiterbildung des ärztlichen Nachwuchses. Für sein Engagement in diesem Bereich wurde Ziegenbein unter anderem mit einem Lehrpreis der MHH ausgezeichnet.
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